Den „Wert der Pause“ haben wir hier schon früher behandelt, einfach weil Pausen ein völlig unterschätzter Teil des täglichen Leistungspensums sind. Auch auf „Business-Wissen.de“ wurde es gerade wieder thematisiert und begründet, wie wichtig Auszeiten am Arbeitsplatz sind, um den Energiespeicher nicht leerlaufen zu lassen. Insbesondere Manager und Führungskräfte neigen dazu, immer ansprechbar zu sein, ständig Präsenz zu zeigen und Pausen einfach ausfallen zu lassen. 

Die Einschätzung dazu in „Business-Wissen“ können wir nur unterstreichen: „Im Sportbereich ist völlig klar: Wer keine Trainingspausen einlegt, riskiert Ermüdungsbrüche und Leistungseinbußen. Nur wer strategische Pausen plant und das Training variiert, steigert Muskelkraft und Ausdauerfähigkeit. Das Prinzip dahinter nennt sich Superkompensation und gilt nicht nur für unseren Körper, sondern auch für unsere geistige Leistungsfähigkeit.“ 

Pausen sind heimliche Effizienz-Booster 

„Business-Wissen“ meint im Weiteren dazu: „Diese Erkenntnis wird in der Arbeitswelt jedoch von einem Paradigma überschattet: Nur wer hart arbeitet, ist erfolgreich. Diese Überzeugung ist tief verankert. Wer sein Image nicht beschädigen will und Karrierepläne hat, folgt ihr.“ Dabei ist es nach aller Erkenntnis einfach verkehrt zu glauben, dass man sein Leistungslevel den ganzen Tag über auf demselben Niveau halten kann. Das zu ignorieren, bedeutet am Ende – trotz permanenter „Präsenz“ – weniger Leistung zu bringen, als wenn man zwischendurch mehrere „Tankstopps“ einlegt. 

Ein gutes Zeitmanagement schließt auch Pausen ein 

Die durchschnittliche tägliche Leistungskurve eines Menschen gibt eigentlich schon vor, wann Pausen sinnvoll oder sogar notwendig sind. Diese Kurve lässt sich positiv beeinflussen mit einer oder auch mehreren kurzen Arbeitspausen, die den Geist für einige Zeit zur Ruhe kommen lassen und den Glykogenspeicher wieder auffüllen. Regelmäßig Pausen einzulegen, bedeutet auch, immer kürzere Ausstiegs-Perioden zu brauchen, weil dadurch die Fähigkeit abzuschalten trainiert wird und die Regeneration schneller eintritt. 

Unter Pause machen ist nicht unbedingt gemeint, gleich ein Schläfchen zu halten. Zahlreiche Studien belegen, dass schon kleine Pausen von ein bis zwei Minuten reichen, um einen gesunden Wechsel aus Belastung und Erholung zu erreichen und dabei konzentriert und produktiv zu bleiben. Andere Tätigkeiten, wie eine kleine Runde an der frischen Luft, helfen ebenso wie die aus dem Yoga bekannte 4-2-6-2-Atmung: Vor dem geöffneten Fenster bewusst vier Zeiteinheiten einatmen, den Atem zwei Zeiteinheiten anhalten, dann sechs Zeiteinheiten wieder ausatmen, anschließend zwei Zeiteinheiten pausieren. Wiederholt werden sollte diese „Abschalt“-Übung drei bis zehn Mal, am besten zwei davon über den Tag verteilt.  

Pausen optimiert: 

  • Wenn immer es geht, die Faustregel einhalten: Zu 90 Minuten Arbeit gehören fünf Minuten Pause.  

  • Nicht lange Pausen zählen, sondern deren Regelmäßigkeit. 

  • Wer sich die Pausen im Kalender einträgt (muss nicht auf die Minute genau stattfinden), vergisst sie nicht. 

  • Pausen können auch andere Beschäftigungen sein, die kurze und entspannende Ablenkungen darstellen – wie etwa sich zwischendurch einfach mal die Hände zu waschen. Medienkonsum, wozu auch das Herumzappen auf dem Handy zählt, gehört nicht dazu! 

  • Das Trinken nicht vergessen, Flüssigkeitsverlust führt auch zu Konzentrationsverlust. Das bewusste Zubereiten einer kleinen Tee-Zeremonie lenkt ab und entspannt. 

  • Die Abschaltfähigkeit muss und kann trainiert werden, Das Einhalten von gesetzten Pausen-Intervallen führt dazu, dass sie zur Selbstverständlichkeit werden. 

Wer denkt, dass man das partout nicht in den Tagesablauf einbauen kann, sollte wenigstens die 24-Stunden-Regel beherzigen: Einen Tag in der Woche konsequent nicht zu arbeiten und auch keine Gedanken daran zulassen, inklusive Abschalten der Mailbox. Ein echtes Kontrastprogramm, das ebenfalls helfen kann, die Batterien für die kommenden Tage wieder aufzuladen.