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Allergien-Verursacher: Pollen oder Stress?

Viele leiden jetzt wieder unter Heuschnupfen, der häufigsten aller Allergien. Doch es gibt neben der harmlosen Pollenallergie noch viele andere Allergien, die unsere Lebensqualität stören und „auf unser Gemüt drücken.“ Letzteres Empfinden ist der Ansatz des Mentaltrainers Ulrich Oldehaver, der auf Focus.de zu einer Methode ohne Medikamenteneinsatz rät: „Mit drei Psycho-Strategien lindern Sie Allergien ganz einfach.“ 

Doch blicken wir zunächst darauf, wodurch Allergien entstehen: ganz einfach, weil sich unser Immunsystem zuweilen schlicht irrt und überreagiert. Das Immunsystem erkennt natürlicherweise Eindringlinge wie Viren und Bakterien als Gefahr – teilweise auch harmlose Stoffe wie Pollen oder Nahrungsbestandteile – und will diese so schnell wie möglich wieder loswerden. Dazu produziert es das an unserer Immunabwehr beteiligte Histamin. Als Botenstoff bei Entzündungsreaktionen lässt es unter anderem das Gewebe anschwellen: die gefürchtete allergische Reaktion. 

Welche Medizin hilft am besten? 

Und eine solche Reaktion wird üblicherweise medizinisch mit der Gabe von Antihistaminen unterdrückt, welche zwar die Symptome lindern können, jedoch die Ursache nicht eliminieren. Schon lange ist in der Diskussion, dass Allergien auch durch psychischen Stress und Konflikte entstehen und sich verschlimmern können. Deshalb rät der Autor Oldehaver zur Vermeidung von Allergien auch den mentalen Zustand im Blick zu halten und gibt drei Tipps, die nach seiner Meinung helfen können, Allergien ohne Medikamente zu lindern: 

1. „Ein seelisches Tagebuch führen“ 

Zum Herausfinden, ob bestimmte Stresssituationen und emotionale Belastungen Allergien hervorrufen oder verschlechtern und die Haut quasi als „Überdruckventil der Seele“ reagiert. Dies kann ein Hinweis dafür sein, dass dies den Körper so sehr belastet, dass er seine Abwehrkräfte mobilisiert und überreagiert. Und diese Erkenntnis kann der erste Schritt sein, diese Auslöser zukünftig zu vermeiden. 

2. „Stressfaktoren meiden und Entspannung suchen“ 

Stress gilt als grundsätzlich zu vermeiden, ganz gleich welche Ursachen eine Allergie im Einzelnen haben kann, ob seelisch bedingt oder durch Katzenhaare. Auszeiten vom Alltag zu nehmen und Entspannungsmethoden wie autogenes Training und Yoga gelten als geeignet, Allergien wenigstens zu lindern. 

3. „Positive Grundeinstellung lernen“ 

Wenn sich die Auslöser, sprich Stressfaktoren gar nicht vermeiden lassen, hilft nur die Einsicht, dass auch im Unvermeidlichen, wie eben dem Pollenflug oder der belastenden Begegnung mit Personen und Situationen, auch etwas Positives zu finden ist. Nach dem Motto: Was uns nicht tötet, härtet uns ab. Achtsamkeitsübungen können dabei helfen, eine allgemein optimistische Lebenseinstellung zu finden 

 

Wir wollen dabei abschließend jedoch nicht versäumen, auch die Europäische Stiftung für Allergieforschung zu zitieren, die die vorgeschlagenen Methoden in dem Focus-Artikel wie folgt kommentiert:  

„Psyche und Stress können verstärkend auf Allergien einwirken, beide aber sind nicht Auslöser für die Entwicklung einer Allergie. Folglich kann man eine Allergie durch Entspannungsübungen und Stressvermeidung auch nicht therapieren oder gar heilen, wenngleich eine Linderung der Beschwerden möglich sein kann. 

Wichtig ist es die Betroffenen nicht zu stigmatisieren. Menschen mit Allergien sollte nicht der Eindruck vermittelt werden, dass sie Schuld an ihrer allergischen Erkrankung tragen („Wenn ich mir nur weniger Stress machen würde, dann wäre meine Allergie weg. Das ist meine Schuld.“). Sie können durch verschiedene Maßnahmen weitgehend beschwerdefrei leben, aber durch eine veränderte mentale Einstellung keine Allergie beseitigen.“ 

Purpose in der Arbeitswelt

Auf 7mind.de wurde die Frage gestellt, „wie wichtig ist ein Arbeitsplatz mit Sinn“? Die Antworten darauf sollten sich aus einer Mischung von Zitaten aus „Philosophie, Organisationsforschung und Karriereberatung“ ergeben. Der dort etwas umfassenderen Bewertung wollen wir hier den aus unserer Sicht wesentlichen Aspekt kurz entgegensetzen. Da wäre zunächst einmal die nähere Betrachtung des Begriffs „Purpose“ im Zusammenhang mit der Arbeitswelt. 

Purpose-Unternehmen sind laut deren Selbstdefinition Unternehmen, die eine übergeordnete Mission verfolgen, mit der Ausrichtung ihrer Geschäftstätigkeit, einen positiven und nachhaltigen Einfluss sowohl auf die Gesellschaft wie auch auf die Umwelt auszuüben. Ein rundum guter Vorsatz, der bei kaum jemandem Widerspruch auslösen dürfte. Allerdings gehen die Meinungen über die Qualität dieses „positiven und nachhaltigen“ Einflusses sowohl in Unternehmen wie bei deren Mitarbeitenden weit auseinander.  

Die Latte liegt hoch!

Eine Konsumentenumfrage der Columbia Business School ergab, dass 87 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass Unternehmen einen Wert für die Gesellschaft leisten sollten. Was letztlich auch für die Arbeitnehmenden in diesen Unternehmen gelten sollte, da sie diese Aufgabe natürlich umzusetzen haben. Doch hier bereits beginnen Anspruch, also die Frage nach dem Sinn der Tätigkeit, und der Wirklichkeit deutlich auseinanderzuklaffen. 

Wie der Personaldienstleisters Randstad in einer Umfrage erhob, wollen 72 Prozent der Befragten aus der Generation Z zwar einer „sinnvollen“ Arbeit nachgehen. Doch wenn man sich gleichzeitig die Werte ansieht, was diese im Beruf in erster Linie erwarten, ergibt sich bereits ein leicht schiefes Bild: Ganz oben steht mit 83 Prozent die Erwartung von „materiellem Wohlstand“, gefolgt von fast 70 Prozent „gebraucht / von anderen anerkannt zu werden“, bis hin zu mit immer noch 53 Prozent dem Wunsch, „Karriere zu machen“ und gleichzeitig „viel freie Zeit zu haben“. Das Schlusslicht der Erwartungshaltungen bildet mit 36 Prozent die Aussage „einen positiven Beitrag für die Umwelt leisten“. 

Sinnfrage über alles?

Die Generation Z sieht einerseits materiellen Wohlstand als wichtig an, doch das Streben, auch etwas für die Umwelt (und damit für die Gemeinschaft) zu leisten, landet dann doch auf den hinteren Rängen. Stehen sich also die Interessen der Purpose-Frage und des persönlichen "Work-Life-Style" im Grunde entgegen? Das muss so nicht unbedingt sein, wie etwa der Karriereberater Philip Apke ausführt. Er warnt davor, dass der persönliche Purpose-Wunsch nicht zu einer "sozial-nachhaltigen Weltverbesserungsmission“ werden sollte.

Diese kann eine große Bürde sein, weshalb er rät, sich zunächst auf einen wesentlichen Teil der „Purpose-Pyramide“ zu konzentrieren: "Wenn du einen Wert für andere schaffst; einen simplen Nutzen für deine Mitmenschen oder KundInnen, lebst du bereits deinen Purpose! Diese Definition nimmt den ganzen großen sozial-missionarischen Purpose-Druck radikal weg und verdeutlicht trotzdem den dienenden Charakter eines Lebens im Purpose", so die Einsicht von Apke, der wir inhaltlich zustimmen.

Achtsamkeit hilft Gleichgewicht zu finden

Während der Achtsamkeitspraxis können wir uns über unsere Werte und Ziele bewusst werden – um letztlich zu erkennen was wir brauchen, um gesund leben und arbeiten zu können und unseren persönlichen Purpose zu finden. Dem Fazit des 7mind-Beitrags schließen wir uns gerne an: „Hier kann sich jeder die Frage stellen, ob Purpose nur dem Einzelnen dienen soll oder nicht doch ein Gemeinschaftsprojekt ist. Achtsamkeit kann das nicht beantworten. Sie kann aber immer wieder ein Hilfsmittel sein, um bei sich anzukommen, durchzuatmen und all die großen und kleinen Sinnfragen für einen kurzen Moment nicht ganz so ernst zu nehmen.“

Hier bei Mindful Business Life findest du Achtsamkeits-Kurse für Einzelpersonen und Betriebe. 

Kann man Optimismus lernen?

Die meisten Menschen haben sich bei der Frage, ob sie sich eher zu den Optimisten oder Pessimisten zählen, auf ersteres festgelegt. Weil das natürlich ein positiveres Selbstbild nach außen repräsentiert – aber auch ein zutreffendes? Kann ein Mensch überhaupt in jedem Moment optimistisch oder hoffnungsvoll sein und immer davon ausgehen, dass schon alles gelingen wird? Das ist kaum realistisch und eher naiv. 

Unter eher selbstironischen Zeitgenossen findet man auch schon mal das Kokettieren mit einer meist nur vorgegebenen pessimistischen Lebenseinstellung – nach dem Motto „Die Optimisten haben das Flugzeug erfunden, die Pessimisten den Fallschirm“. Wodurch sie damit nicht ganz als Schwarzseher dastehen wollen. Denn: „Die wahren Optimisten sind nicht überzeugt, dass alles gutgehen wird. Aber sie sind überzeugt, dass nicht alles schiefgehen wird.“ (Friedrich Schiller) 

Die Macht der Hoffnung 

Und die vorgeblichen Pessimisten sehen sich damit als „Realisten“, die den heiklen Spagat zwischen Optimismus und Pessimismus souverän hinbekommen. Man kann mögliche Probleme oder Unheil kommen sehen, doch sich nicht ohne Hoffnung einfach darin ergeben, sondern sich auch seiner Stärken bewusst machen, die einen bis hierher gebracht haben. Und bei einigem Nachdenken über Lösungsmöglichkeiten neue Zuversicht entwickeln und das Glas wieder halb voll sehen. 

Auf eine solche Lebenseinstellung kann man hinarbeiten, indem man sich bewusst macht, was einen ängstigt oder lähmt, welche Schwächen oder Defizite einen plagen, was man daran ändern könnte – und damit auch gleich wieder eine positive Perspektive entwickelt über das, was einem gefallen und freuen würde! So kann eine optimistische Grundhaltung entstehen auf „realistischer“ Basis.     

Selbstmotivation oder Fremdhilfe? 

Wer sich bei ehrlicher Selbstbeobachtung als deutlich pessimistischen Charakter einstufen muss, kommt oft nicht ohne Hilfe von außen weiter. Geplagt von ständigen Selbstzweifeln und Ängsten, bevorstehende Aufgaben nicht zu schaffen und mit bestimmten Situationen allein nicht zurechtzukommen. Wir sind überzeugt: nicht allein zu schaffen, ist kein Versagen. Die Autorin Heike Führ, die das Buch “Hoffnung – vom Pessimisten zum Optimisten“ geschrieben hat, gab in einem Interview der Süddeutschen Zeitung dazu den Rat, sich Hilfe zu suchen: „Das kann ein Freund oder eine Freundin sein, eine Therapeutin, ein Coach, je nachdem, wer einem näher ist.“ 

Und sie meinte zur Frage eines pessimistischen Menschen, der sich womöglich innerlich wehrt gegen eine optimistische Einstellung: „Werden Sie sich klar darüber, ob Sie das wirklich wollen. Es ist wichtig, sich immer wieder zu überlegen, ob man sein momentanes Leben tatsächlich wertschätzt oder ob man lieber ein anderes Leben hätte. Und bevor Sie jetzt fragen, wie das denn aussehen könnte, sage ich: Wenn man sich über diese grundlegenden Dinge Gedanken macht und Antworten findet, dann reflektiert man schon und kann feststellen, wie man empfindet. Dazu gehört allerdings auch schonungslose Offenheit sich selbst gegenüber, und das ist vor allem zu Beginn der Selbstreflektion nicht einfach. Stellen Sie sich deshalb konkrete Fragen wie: Was will ich? Was will ich nicht in meinem Leben? Kann ich das, was ich nicht will, ändern? Wenn ja: Wie? Halten Sie all das in einer Liste fest.“   

Ihrem Fazit können wir uns nur anschließen: „Optimisten wollen sich nicht beherrschen lassen von schlechten Stimmungen, das heißt aber nicht, dass sie sie nicht zulassen. Sie geben ihnen eben nicht die Oberhand, vor allem nicht über einen längeren Zeitraum.“ 

Wir bieten dazu Einzelberatungen an: Mail an die team@mindful-business-life.de. Wir freuen uns auf deine Anfrage. 

Karin Bacher Consultants
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