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Männerwürde

Vorstellungsgespräch

„Männer haben's schwer, nehmen's leicht 

Außen hart und innen ganz weich 

Werden als Kind schon auf Mann geeicht 

Wann ist ein Mann ein Mann?“ 

  

Die Frage, die Herbert Grönemeyer in seinem Lied „Männer“ schon 1984 besingt hat auch heute nicht an Relevanz eingebüßt. Das Bild vom „richtigen Mann“ ist noch immer sehr eng umrissen. Zu eng. Männer sollen „das starke Geschlecht“ sein, keine Schwäche zeigen. Gleichzeitig sollen sie aber auch liebevolle Partner und Väter sein. Beruflich sollen sie erfolgreich sein, immer ein Ziel vor Augen haben, immer einen Plan, wie sie dorthin kommen. Dabei muss auch noch genug Zeit bleiben, um regelmäßig ins Fitnessstudio zu gehen. Schließlich ist mit dem „richtigen Mann“ auch ein bestimmtes Aussehen verbunden. Wer kann das alles leisten? Niemand.  

  

Männern ist das schmerzlich bewusst. Das Gefühl, nicht genug zu sein, versagt zu haben ist vielen Männern nicht fremd. Darunter leidet das Selbstwertgefühl. Gesundheitswissenschaftler Dr. phil. Udo Baer spricht hier von Entwürdigung. Viele Männer, meint Baer, verlieren durch Gesellschaftlichen Druck und Entwürdigung ihren Wert. Baer möchte diese Männer dabei unterstützen, ihre Würde zurückzugewinnen.  

  

1. „Männer sind so verletzlich“ 

Der erste Schritt, auf dem Weg, die eigene Würde wiederzugewinnen ist, das Gefühl der Entwürdigung anzuerkennen. Wenn einem immer wieder gesagt wird „du bist nicht gut genug“, dann belastet das. Sich das einzugestehen ist keine Schwäche. 

  

2. „Männer steh'n ständig unter Strom“ 

Liebe dich selbst. Diesen Satz, der wie ein Mantra in typischen „Frauenzeitschriften“ immer wieder wiederholt wird, sollten sich auch Männer zu Herzen nehmen. Sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist, ist gar nicht so leicht. Die Gesellschaft gibt vor allem Männern ein Ziel der ständigen Selbstoptimierung vor. Nicht umsonst ist das Internet voller Videos und Artikel dazu, wie man effizienter, produktiver, schlicht besser wird. Fehler darf man zwar haben, aber nur, solange man daran arbeitet, sie auszumerzen. Dem entgegenzutreten, kostet Überwindung. Es macht aber auch glücklicher. Man(n) geht leichter durch sein Leben, wenn man sich selbst akzeptiert. Mit Stärken UND Schwächen.  

  

3. „Männer weinen heimlich“ 

 Auch Männer haben Gefühle. Das ist vielleicht nicht sehr überraschend, passt aber nicht wirklich in das Idealbild vom Mann als „harten Kerl“, dem nichts etwas anhaben kann. Allerdings haben viele Männer nicht wirklich gelernt, mit ihren Gefühlen umzugehen. In der Kindheit fehlt es oft an männlichen Vorbildern, die offen über ihre Emotionen sprechen. Im Erwachsenenalter fehlt es dann an Übung. 

  

4. „Männer sind einsame Streiter“ 

Diese Übung zu bekommen, ist Baers vierter Schritt auf dem Weg, Selbstwertgefühl zurückzugewinnen. Zu oft glauben Männer noch, alles mit sich selbst ausmachen zu müssen. Eben auch, weil sie es nicht gewohnt sind, mit anderen über ihre Gefühle zu sprechen; oft auch nicht wissen, wie. Das sollte aber nicht davon abhalten, es einfach mal zu tun. Für den Anfang reicht es schon, zu sagen: Ich fühle mich schlecht, aber ich weiß nicht, warum. 

  

5. „Männer sind auch Menschen“ 

Wie alle Stereotypen ist auch das Bild vom idealen Mann eindimensional. Männer sind aber Menschen und als solche immer facettenreicht. Menschen können mehrere Dinge gleichzeitig sein. Nicht stark oder schwach, nicht selbstbewusst oder unsicher, sondern beides gleichzeitig. Menschen können ehrgeizig sein, hart arbeiten und gleichzeitig Pausen brauchen. Menschen könne Erfolg haben und gleichzeitig Fehlschläge einstecken müssen. Um ihre Würde und ihr Selbstwertgefühl wiederzuerlangen, tut es Männern gut, wenn sie sich selbst wieder als Menschen wahrnehmen. Menschen die komplex und voller Widersprüche sind und das auch sein dürfen. 

Wundermittel Musik

Querflöte

 

Es beruhigt, macht glücklich, hält jung, hilft bei Demenz, Parkinson und Schlaganfällen. Noch dazu ist es völlig frei von Chemikalien und Nebenwirkungen und für Säuglinge genauso gut verträglich wie für 100-jährige. Klingt nach einem absoluten Wundermittel aus dem Märchen? Mag sein, aber dieses Wundermittel existiert tatsächlich. Es nennt sich: Musik. 

  

Musik begleitet uns von klein auf. Schon im Mutterleib können Babys Musik, die man ihnen vorspielt, wahrnehmen. Hören sie diese Musik dann nach der Geburt, hat das eine vertraute und beruhigende Wirkung. Es lohnt sich deshalb, dem Kind schon vor der Geburt das spätere Gutenachtlied vorzusingen oder die Spieluhr abzuspielen.  

  

So wie es Basisemotionen gibt, die bei allen Menschen gleich aussehen und die jeder erkennen kann, gibt es auch Basis-Musikrichtungen. Auch Menschen aus anderen Kulturkreisen oder sogar Menschen die noch nie „moderne“ Musik gehört haben, können unterscheiden ob eine Melodie zum Beispiel traurig, fröhlich oder unheimlich ist.  

Die Emotionen in der Musik beeinflussen auch unsere Emotionen. Wer in eine fröhliche Stimmung kommen möchte sollte deshalb eher fröhliche Musik hören, denn die hebt die Stimmung.  

  

Musik als Heilmittel 

  

Die positiven Effekte von Musik beschränken sich aber nicht nur auf unsere Stimmung. Auch die Auswirkungen von Musik auf den Körper sind kaum zu unterschätzen.  

Musik wird deshalb auch in der Medizin eingesetzt. So wird sie beispielsweise vor Operationen eingesetzt, um Patienten zu beruhigen. Laut einer Studie aus Kanada wirkt das sogar besser als Medikamente. 

Auch bei Patienten mit Demenz oder Parkinson oder Menschen, die sich von Schlaganfällen erholen, wird Musiktherapie eingesetzt. Mit ihrer Hilfe kann die Erinnerung stimuliert werden, Bewegungen werden leichter und auch Sprechen kann über Gesang neu erlernt werden. Die positiven Emotionen, die Musik auslöst, unterstützen dabei zusätzlich das Immunsystem. 

  

Musik machen lohnt sich 

  

Und das sind nur die Effekte, die sich beim passiven Hören von Musik einstellen. 

Beim aktiven Musizieren wird im Körper das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet. Das hält das Gehirn jung. Deshalb sind die Gehirne von Musikern auch nachweislich jünger als die, von Nicht-Musikern, sagt Professor Stefan Kölsch von der Universität Bergen, der zu biologischer-, klinischer- und Musikpsychologie forscht. 

  

Musizieren macht auch kooperativer. Kinder, die zum Beispiel ein Instrument spielen, sind hilfsbereiter und arbeiten eher mit anderen zusammen als Gleichaltrige, die nicht musizieren. Und wer Musik macht ist selten einsam, denn in Chören, Bands oder Orchestern findet man schnell Anschluss.  

  

Wer also für die Zeit nach Corona noch auf der Suche nach einem neuen Hobby in der Gruppe ist, sollte sich ruhig mal an ein Instrument oder ans Singen heranwagen. Es kann nur Gutes bewirken. Teilweise hilft auch das Mitsingen im Auto oder unter der Dusche, um einfach besser drauf zu sein. 

Resilienz richtig bewerten

Stolze Geschäftsfrau

Der Begriff Resilienz wird laut einem schon 2019 erschienen Beitrag auf „unternehmer.de“ auch immer wieder im Zusammenhang mit den „7 Säulen der Resilienz“ genannt. Diese von Reivich und Shatté (University of Pennsylvania) definierten Faktoren werden laut Autor des Artikels, Dr. Denis Mourlane, gerade in der deutschen populär-wissenschaftlichen Literatur oftmals falsch wiedergegeben.

Im Buch „The Resilience Factor“ der beiden Forscher beschrieben sie sieben Faktoren, die hochresiliente Menschen auszeichnen – hier jeweils verkürzt in Stichworten:

Emotionssteuerung

Die Fähigkeit, unter Druck ruhig zu bleiben, die Leistungsfähigkeit wird trotz großer Herausforderungen oder Rückschlägen nur wenig durch Emotionen beeinträchtigt.

Impulskontrolle 

Unbedachte Spontanhandlungen vermeiden können, die Fähigkeit der Verhaltenssteuerung unter Druck, sich zu disziplinieren und auch in einem komplexen Arbeitsumfeld über einen längeren Zeitraum auf eine Aufgabe zu konzentrieren.

Kausal-Analyse 

Die Fähigkeit, ein Problem zeitlich und inhaltlich, gründlich und treffend zu analysieren, dadurch mögliche Fehler nicht zu wiederholen und Ressourcen-Verschwendung zu vermeiden.

Selbstwirksamkeitsüberzeugung 

Die Fähigkeit, Herausforderungen selbstbewusst und intensiv anzunehmen, mit der Überzeugung, dass Aufgaben und Probleme durch eigenes zielführendes Handeln positiv beeinflusst werden können.

Realistischer Optimismus

Das Glas in der Regel als halbvoll und nicht als halbleer zu sehen, mit der Zuversicht, dass auch schwierige Situationen lösbar sind und die Sinnhaftigkeit der Arbeit nicht von vornherein in Frage zu stellen.

Empathie 

Die Fähigkeit, sich durch Erfahrung oder durch aktuelle Beobachtung in die psychologische und emotionale Situation eines Gegenübers zu versetzen und Verständnis zu diesem aufzubringen, was wiederum eine effektive Emotionssteuerung erst möglich macht.

Zielorientierung 

Die Fähigkeit, sich eigene Ziele zu setzen und unabhängig von der Meinung anderer selbstbewusst und konsequent zu verfolgen, mit einem klaren Bild dessen, was erreicht werden soll.

Einschränkend muss jedoch auch gesehen werden, dass ein Übermaß dieser Fähigkeiten nicht unbedingt gut ist. Beim Faktor „Zielorientierung“ etwa darf keine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten vorliegen, die eher einen getriebenen Menschen charakterisieren würde, der sich kopflos von einer Herausforderung in die nächste stürzt. Und zum Faktor „realistischer Optimismus“ gehört, dass eine Person nicht übertrieben zuversichtlich ist, dadurch womöglich Realitäten und Risiken nicht richtig einschätzt und somit zu falschen Entscheidungen kommt. 

Damit wird auch klar, warum ein insgesamt hoher Resilienzwert nicht automatisch von Vorteil sein muss. Der von Reivich und Shatté entwickelte RFI (Resilience Factor Inventory) ermöglicht die Bestimmung eines Resilienzquotienten (RQ), der einen Vergleich mit der Gesamtstichprobe erlaubt. Und dieser ist „immer auf der Basis des Umfelds der Person und weiterer Persönlichkeitsmerkmale zu betrachten“, so Dr. Mourlane. Problematisch kann es vor allem dann werden, wenn der hohe Wert auf einem einzelnen Faktor nicht zum beruflichen Umfeld der Person passt.

Ein hoher Wert etwa bei der Kausal-Analyse kann zum Beispiel hilfreich sein für eine Person, die Problemsituationen gründlich und gewissenhaft analysieren muss, bevor Entscheidungen zu treffen sind. Eine Führungskraft sollte jedoch auch in der Lage sein, schnelle Entscheidungen zu treffen, wobei ein ausgeprägt hoher Wert beim Faktor Kausal-Analyse sich eher hinderlich sein dürfte.

Studien aus den USA und Deutschland bestätigen die Übereinstimmung eines hohen RQ bei Führungskräften, vor allen bei diesen Faktoren, die anscheinend eher zur Übernahme einer Führungsaufgabe befähigen:

  • Emotionssteuerung
  • Impulskontrolle
  • Empathie
  • Zielorientierung
  • Selbstwirksamkeitsüberzeugung

Allein die Bestimmung des Resilienzqoutienten sagt also noch nichts aus über die Eignung einer Person für bestimmte Aufgaben, ohne Zusammenhänge zum spezifischen Umfeld zu berücksichtigen. So schließt der Autor Dr. Mourlane denn auch den Artikel mit dem launigen Statement: „Oder würden Sie einen „gnadenlosen“ Optimisten als Sicherheitsexperten für ein Atomkraftwerk einstellen?“

Wir als Berater im Bereich Resilienztrainings und -Coachings betrachten immer auch die Gewichtung der einzelnen Faktoren untereinander. team@mindful-business-life.de

Die Bewältigung von Krisen

Krisen und die Auseinandersetzung damit gehören zu uns und unserem Leben: Ob Trennungen, Verlust des Arbeitsplatzes, Krankheit oder Tod - sie sind im menschlichen Leben allgegenwärtig. Eine Tatsache, die sich zunächst nicht ändern lässt und die es daher zu akzeptieren gilt. Doch was sind Krisen eigentlich?  

Bei genauerer Betrachtung lässt sich feststellen, dass sie nichts anderes sind als unangenehme oder ungeplante Ereignisse. Denn wir Menschen sind durch unser Bewusstsein als einzige Spezies des Planeten im Stande, vorrausschauend zu denken und zu planen. Doch wenn eben das nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen und unangenehme Dinge passieren, so stellt sich ein Gefühl der Ohnmacht ein. Denn im Gegensatz dazu suggeriert die Kontrolle über unser Leben ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit ein Gefühl, welches Krisen wiederum zunichtemachen. 

Guter Umgang mit Krisen-Situationen  

In erster Linie hilft eine möglichst objektive Betrachtung des Problems. Berater machen dies, indem sie die Vogelperspektive einnehmen und von oben und einiger Entfernung auf das Problem blicken. Eine solche Haltung einnehmen, hilft, Krisen besser zu meistern. 

Aber das ist leichter gesagt als getan, denn viele Situationen verleiten zum Verzweifeln und Aufgeben.  

Emotionen annehmen ist zutiefst achtsam. Das bedeutet nicht, Gefühle zu unterdrücken, insbesondere starke Gefühle wie Trauer.  Trauerphasen sind ein zentraler und auch zielführender, also heilender, Prozess, welcher nicht unterdrückt, sondern durchlebt werden sollte. Stellt man sich beispielsweise vor, wie man mit einem Freund umgehen würde, so fällt der richtige Umgang mit sich selbst vielleicht auch leichter: Man handelt instinktiv rücksichtsvoller und verständnisvoller - also warum auch nicht mal sich selbst gegenüber? 

Oft kann auch das Gespräch mit einer vertrauten Person hilfreich sein. Denn egal wie man es dreht und wendet: Die Verbalisierung ist nicht mit bloßen Gedanken gleichzusetzen. Und abgesehen davon, dass das Aussprechen von Problemen tatsächlich hilft, anders darüber zu denken und vielleicht eine gewisse Art der Objektivität zu gewinnen, so kann darüber hinaus auch ein Perspektivwechsel ermöglicht werden. Dadurch erkennt man Dinge, die einem sonst nicht bewusst geworden wären.  

Innere Zuversicht und positive Gedanken 

Ein weiterer Tipp betrifft die innere Zuversicht. Egal wie banal es klingen mag, die innere Einstellung und das Forcieren einer positiven Einstellung kann ein entscheidender Faktor zur Bewältigung darstellen. Natürlich fällt es oftmals sehr schwer, sich zuversichtliche und positive Gedanken zu machen, doch denken Sie beispielsweise an Ihre Vergangenheit. Unser Gehirn ist häufig Experte darin, die Vergangenheit zu glorifizieren - ein nachvollziehbarer Schutzmechanismus. Doch auch Ihre Vergangenheit beinhaltete in aller Regel Krisen, welche Sie überwunden haben und Sie stellenweise sogar weitergebracht hat. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint es nur logisch, dass das chinesische Schriftzeichen für Krise ein Verbund aus zwei Teilen darstellt: der eine steht für „Gefahr“, der andere für „Chance“. 

Denn genau das ist es, was Krisen uns bieten können: Chancen.  

Chancen zur Veränderung oder gar zur Verbesserung unseres Lebens und aus unseren Fehlern zu lernen. Chancen festzustellen, was in uns steckt und was unsere Kräfte mobilisiert. Chancen, es das nächste Mal besser zu machen, Neues kennenzulernen und uns persönlich weiterzuentwickeln. Und am allerwichtigsten: Wer Krisen gut gemeistert hat, stellt oftmals fest, dass die Veränderung auch etwas Gutes gebracht hat. Dies gibt Kraft. 

Das klingt verlockend, doch es ist dabei wichtig, den Prozess anzunehmen und auch anzugehen. Die Schmerzen und die Hilflosigkeit auch bis zu einem gewissen Grad akzeptieren zu können ist dabei die Devise. Denn eine der größten Gefahren birgt das Risiko, die Augen zu verschließen und zu verdrängen. Denn dieser Weg führt leider oft dazu, dass Probleme nicht gelöst, sondern nur aufgeschoben werden. Und machen Sie sich nichts vor: Eben diese Probleme holen jeden von uns früher oder später wieder ein. Manchmal sogar werden sie durch ernsthafte Krankheiten sichtbar.

 

 

Karin Bacher Consultants
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